So geht umweltbewusstes Surfen im Internet
Während wir das Internet nutzen, verbrauchen wir Energie – und tragen damit auch zur Umweltverschmutzung bei. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, diesen Energieverbrauch und damit CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Wir haben fünf Tipps, was du beim Nutzen des Internets tun kannst, um Strom zu sparen.
Wie CO₂-Emissionen im Internet verursacht werden
Die Umweltbelastung durch das Internet kann in vier Bereiche aufgeteilt werden: Datenzentren brauchen Strom für Kühlsysteme und den Betrieb von Servern. Die Infrastruktur zum Übertragen der Daten braucht Strom, um seine Netzwerke zu betreiben, für Mobil-Netze und zum Betreiben von Wifi und Kabelroutern. Die Produktion von Geräten belastet die Umwelt nicht nur durch Stromverbrauch, sondern beruht auch auf Material- und Lieferketten, die wiederum Treibhausgase produzieren.
Mehr als die Hälfte der CO₂-Emissionen im Internet werden allerdings durch die Nutzung von Endgeräten fällig. Diese müssen ständig aufgeladen und betrieben werden und sind daher ein riesiger Hebel, um durch Reduktion der benötigten Energie bei der Nutzung des Internets die Ladezeiten zu reduzieren – und dadurch weniger CO₂ zu produzieren.
Tipp 1: Vermeide das Streamen von Videos in HD-Qualität
Hier eine kurze Serie geschaut, da ein ganzer Film, und alles in wunderbarer Qualität. So sind schnell mehrere GB an Daten – und auch Strom verbraucht. Alleine durch Video-Streaming wurde 2018 so viel Strom genutzt, wie der komplette Stromhaushalt Spaniens benötigt.
Um Strom zu sparen, kannst du auf eine niedrigere Auflösung umsteigen. Dies kannst du bei vielen Streaming-Diensten in deinen Einstellungen global ändern, so dass du es nicht jedes Mal neu auswählen musst. Achte besonders darauf, nicht in höchster Qualität zu streamen, wenn du auf einem kleinen Gerät schaust: Ein Smartphone braucht keine Kino-Auflösung!
Das gilt übrigens auch für Video-Calls: Lass bei Videomeetings gerne auch mal die Kamera aus. So verursachst du weniger Emissionen – und sparst gelegentlich auch Nerven.
Tipp 2: Verwende eine Suchmaschine, die auf erneuerbare Energien setzt
Eine kurze Google-Suche verursacht durchschnittlich ca. 0,2 Gramm CO₂-Emissionen. Das ist alleine nicht viel, aber wer viel googlet sammelt natürlich auch einiges an. Den weltweiten CO₂-Verbrauch von Google in Echtzeit kannst du dir hier ansehen.
Es gibt Suchmaschinen, die ihre Server mit erneuerbaren Energien betreiben. Die Suchmaschine Ecosia ist sogar klimapositiv, denn sie finanziert mit bezahlter Werbung das Pflanzen und Erhalten von Wäldern.
Tipp 3: Verwende einen Adblocker
Adblocker können dazu beitragen, den Stromverbrauch zu reduzieren, indem sie unnötige Werbung blockieren, die viel Energie verbraucht. Dies hat natürlich auch den Vorteil, dass du weniger Werbung ansehen musst. Außerdem hilft es dem Reduzieren deines Stromverbrauchs in gleich mehrfacher Hinsicht: Denn nicht nur dein Computer braucht beim Laden der Werbung Strom, sondern durch den Aufruf der Werbung wird oftmals eine Kette von Server-Anfragen gestartet, die an ganz anderen Enden der Welt für Stromverbrauch im Rechenzentrum führen kann.
Tipp 4: Darkmode
Einige Websites und Anwendungen geben dir die Möglichkeit, die Inhalte auf dunklem Hintergrund, statt auf Weiß zu nutzen. Nutze diese, wo es möglich ist, denn ein dunkler Bildschirm verbraucht je nach Gerät bis zu über 60% weniger Strom. Dies gilt vor allem dann, wenn dein Gerät einen OLED-Bildschirm nutzt, die auf Smartphones und Tablets immer gängiger werden.
Du kannst deinen Screen auch generell weniger hell einschalten, um Strom zu sparen und das Aufladen des Geräts hinauszuzögern. Das kannst du in den Geräteeinstellungen verwalten. Gerade wenn deine Umgebung auch dunkler ist, kann das nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch deine Augen schonen.
Tipp 5: Nutze Wifi statt mobiler Daten
Die Energieeffizienz für Wifi-Verbindungen ist im Vergleich zu LTE-Verbindungen um mehr als 50% höher. Benutze daher wenn möglich lieber eine Wifi- oder Kabelverbindung statt mobiler Daten. Das schont auch nebenbei dein Datenvolumen.
Extra-Tipp: Achte darauf, welche Websites das °Cleaner-Web-Siegel tragen
Neben der Art und Weise, wie wir das Internet nutzen, kommt es vor allem darauf an, wie die Websites gebaut sind, die wir besuchen. Website-Betreibende haben hier einen ziemlich großen Hebel in der Hand, ihre Websites umweltbewusster zu gestalten. Am °Cleaner-Web-Siegel erkennst Du Websites, die ihre Bemühungen laufend umfassend prüfen und zertifizieren lassen.
Das °Cleaner-Web-Siegel ist ein Gütesiegel, das besonders klimabewusst aufgesetzte Websites auszeichnet. Wenn du beispielsweise in einem Webshop dieses Siegel siehst, dann kannst du davon ausgehen, dass beim Besuch der Website weitaus weniger Emissionen entstehen als bei Shops ohne Siegel.
Dieser Artikel ist ein Teil unseres Blogs. Dort schreiben wir über unsere Ideen für klimabewusstere Websites und wollen Wege aufzeigen, wie Seitenbetreiber:innen, Designer:innen und Entwickler:innen hier selbst Schritte setzen können.
Dieser Artikel wurde von Hannah Magin geschrieben.
Anregungen, Ideen und Fragen dazu gerne direkt an Hannah oder an unsere E-Mail-Adresse [email protected].